„Entwicklungspolitik fängt bei uns vor der Haustüre an. Unsere Städte und Gemeinden können Politik mit dem Ein- kaufswagen machen“, ist der grüne Bundestagsabgeord- nete Uwe Kekeritz überzeugt.
In Deutschland macht die öffentliche Beschaffung von Gütern und Dienstleistungen Schätzungen zufolge 16 bis 18 Prozent des Bruttoinlandprodukts aus, das sind zwi- schen 250 und 480 Milliarden Euro. 50 Prozent davon ent- fallen auf Kommunen.
Seit fast zehn Jahren ist Kekeritz an dem Thema dran. Und es bewegt sich was: Inzwischen sind es über 400 Städte, Gemeinden und Landkreise in ganz Deutschland, die als Fairtrade-Town ausgezeichnet wurden. Doch es ist noch mehr drin und die Faire Kommune will mehr. Sie setzt auf die Beschaffung nach ökologischen und sozialen Kriterien.
„Wir tragen große Verantwortung, wenn Kinder in Steinbrüchen und Bergwerken ausgebeutet werden, wenn Näher und Näherinnen ihre Familien aufgrund der miserablen Bezahlung nicht satt bekommen oder wenn aus Kostengründen die Umwelt gnadenlos zerstört wird. Zur Änderung dieser Verhältnisse sind sowohl die internationale Politik als auch wir vor Ort gefordert“, gibt Kekeritz zu bedenken.
Jede Kommune kann einen Beitrag für die „Eine Welt“ leisten. Städte und Gemeinden können positives Beispiel für ihre Bürgerinnen und Bürger sein, wenn sie nach ökologischen und sozialen Kriterien beschaffen. Und nicht nur das: Die Kommunen können entwicklungspolitische Bildungsarbeit leisten. Auch können sie durch Partnerschaften mit Kommunen aus Entwicklungsländern sowie durch die Inte- gration der hier lebenden Migrantinnen und Migranten investieren und zugleich profitieren.
Uwe Kekeritz sitzt seit 2009 für die Grünen im Bundestag. Er ist stellvertretender Vorsitzender des Aus- schusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie Sprecher für Entwicklungspolitik seiner Fraktion. Davor war Kekeritz fast zwei Jahrzehnte in der Kommunalpolitik aktiv. Außerdem bringt er zwei Jahre Erfahrung als Entwicklungshelfer mit.